Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Begegnungen

Sonja Pudmensky

 

Im Wortstamm fest eingebunden, mir gleich als erstes auffallend - gegen - sich gegenüberstellen, die Zweiheit, das Getrennt-voneinander -Spüren. Zwei autonome Wesen tauschen Blicke, Worte, nehmen die Gesten des anderen wahr. Manchmal genügen Bruchteile von Sekunden, ein tiefer Blick in die Augen, ein Vertraut sein steigt auf - jetzt gibt es kein Gegenüber mehr, sondern nur innige Verbundenheit, ein Berührt sein, ein Sich-eins-Fühlen, das wärmt und ein Lächeln auf die Lippen zaubert - ein Verstehen ohne Worte. Worte würden nur trennen. Solche Momente sind kostbar, klingen lange nach, sind wärmende Erinnerung, nur langsam verblassend.

 

***

 

Unsere Begegnung hat Seiten in mir wachgerufen, die mir unbekannt sind, die entdeckt und gelebt werden wollen. Unsicherheit ist entstanden, der scheinbar feste Boden unter den Füßen schwindet. Das Fallen bekommt eigene Gesetzmäßigkeiten. Ein völlig neues Wachsein und ein Zurückweichen vor allem Verfestigten entwickeln sich. Das Lebendige, Überraschende, das Besondere ist es, wonach ich suche.

 

***

 

Das Lichtvolle, Wärmende zieht mich in deinen Bann, es kommt aus den Häusern und wird von den Blättern der Bäume gehalten. Ich bin daheim, fühle mich geborgen. Ich spüre ein liebevolles Auf- und Angenommen sein und zugleich eine aufkeimende Kraft für Kommendes. 

Im Schatten der Platanen verweilend, beobachte ich den Regenbogen, geboren im Wasserstrahl hoch über dem See, den Farbenreigen tanzend. Tauben werfen mir scheele Blicke zu und fliegen davon. Zwei ältere Paare sitzen auf der Bank - ihr Lachen übertönt das Rauschen des Wassers. Ein Obdachloser liegt schlafend auf der Wiese, eine leere Schnapsflasche neben sich.

Cookie-Regelung

Diese Website verwendet Cookies, zum Speichern von Informationen auf Ihrem Computer.

Stimmen Sie dem zu?